„Naja, Ihr solltet halt nicht immer gegen alles sein!“

Quelle: Pixabay
Quelle: Pixabay

… sagen manche Leute, die die WiSe vom Hören-Sagen kennen. Das ist Blödsinn, weil wir bei über 80% der Entscheidungen im Gemeinderat den Vorlagen der Verwaltung zustimmen.

 

„…gegen alles…“ sind wir aber, wenn es um weitere Versiegelungen, also das Zubetonieren von freien Flächen geht.

Dass wir das ablehnen, vehement und uneingeschränkt, hat gute Gründe. Diese Gründe sind sehr gut in einem Video vom Hessischen Rundfunk erklärt. In acht Minuten wird hier gezeigt, warum wir für jeden Quadratmeter unversiegelten Bodens kämpfen und dafür auch keinen Diskussionen aus dem Weg gehen.

 

Interesse? Bitteschön:

 

alles wissen: Die Folgen der Bodenversiegelung | ARD Mediathek


So Viel ZUstimmung

Wir haben uns mal die Mühe gemacht, die Abstimmungsergebnisse des Gemeinderats im letzten Jahr auszuwerten.*

Wir freuen uns, dass es weit überwiegend Vorlagen von der Stadtverwaltung, bzw. Anträge der Fraktionen gegeben hat, die die WiSe einstimmig mit dem kompletten Gemeinderat mittragen konnte.

Interessant, oder?

Da wir über die Ergebnisprotokolle nicht nachvollziehen können, wie das Abstimmungsverhalten je Fraktion war, haben wir die Verwaltung um eine exakte Auswertung gebeten. Sobald diese vorliegt, werden wir sie wieder in hübschen Tortenstücken und bunten Streifen verdeutlichen und hier veröffentlichen.

 

*Als Grundlage haben wir die auf Bad Wimpfen | Ergebnisprotokolle Gemeinderat öffentlich: Bad Wimpfen zur Verfügung stehenden Daten verwendet.


danke schön...

CITtASlow

Bad Wimpfen ist Mitglied in der weltweiten Gemeinschaft der „Langsamen Städte“, die Mitgliedsurkunde wurde Mitte Juli im Spitalhof überreicht.

 

Die WiSe freut sich sehr, dass die nachhaltige Verfolgung der von der Organisation ausgeschriebenen Ziele (s.u.) erklärte Ausrichtung unserer Stadtentwicklung ist und wird deren Umsetzung mit allen Kräften unterstützen.

 

 

Hier ein Auszug aus dem Manifest von Cittaslow:

 

„Cittaslow, das ist eine Stadt, in der Menschen leben, die neugierig auf die wieder gefundene Zeit sind, die reich ist an Plätzen, Theatern, Geschäften, Cafés, Restaurants, Orten voller Geist, ursprünglichen Landschaften, faszinierender Handwerkskunst, wo der Mensch noch das Langsame anerkennt, den Wechsel der Jahreszeiten, die Echtheit der Produkte und die Spontaneität der Bräuche genießt, den Geschmack und die Gesundheit achtet.“

 

 

 

 

Ziele der „Organisation mit der Schnecke“

 

 

Nachhaltige Umweltpolitik
Innovative Technologien fördern
Schonung der natürlichen Ressourcen
Regionalverträgliche Konzepte
Steigerung der Energieeffizienz

Charakteristische Stadtstruktur
Stadtgeschichte als Entwicklungspotenzial
Behutsame Stadterneuerung
Nachhaltige Stadtentwicklung

Gastfreundschaft
Qualitätsorientierte Gastronomie
Pflegen von Städtepartnerschaften
Weltoffenheit und Herzlichkeit

Kultur und Traditionen
Wahrung von regionalen Besonderheiten
Förderung von Veranstaltungen
Kulturelle Einrichtungen erhalten

Typische Kulturlandschaft

Vielfalt von Flora und Fauna schützen
Charakteristische Eigenart bewahren
Schönheit der Landschaft aufzeigen

Regionaltypische Produkte
Bewahrung traditioneller Herstellung
Unterstützung natürlicher Produktionsabläufe
Kurze Wege

Regionale Märkte
Förderung der Direktvermarktung
Veranstalten von Wochenmärkten
Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe

Bewusstseinsbildung
Geschmacks- und Sinnesschulung
Förderung der regionalen Identität

 

Weiteres Interesse? Hier die Quelle: https://www.cittaslow.de/



Der verpackte Turm – die Zweite

Bestimmendes Thema in der Gemeinderatssitzung vom 23.07.20 war die Frage, ob der Blaue Turm im Winter 2020/21 erneut mit einer PVC-Folie „eingehaust“, also verpackt werden und die Außenmauer beheizt werden wird.

Alle Briefe mit Fragen zur Bürgerfragestunde bezogen sich auf diesen Tagesordnungspunkt und formulierten die Bitte an den Gemeinderat, diesen traurigen Schildbürgerstreich aus dem letzten Winter auf keinen Fall zu wiederholen.

 

Aber sogar die eindringlichen Appelle von jungen Briefeschreiberinnen, die verzweifelt verantwortliches Handeln für kommende Generationen einforderten, wurden in der Abstimmung ignoriert. Ebenso wie die Argumente aus den Grünen-Fraktion und der WiSe. Man mache es sich mit der Entscheidung nicht leicht, wurde von CDU, SPD und FDP festgestellt, aber hauptsächlich wegen der Lärmbelästigung für die Anwohner sei es nicht zumutbar, keine Winterbaustelle zu ermöglichen. Weitere Aussagen waren, dass bei einem Brasilien-Flug mit 5 Personen in einem vollbesetzten Flugzeug genauso viel CO2  anfallen würde wie bei der Einhausung, außerdem, dass es für die CO2 -Bilanz am schädlichsten sei, Kinder zu bekommen. Jeder müsse bei sich mit dem Umweltschutz anfangen.

Wir überlassen es jeder/m selbst, sein/ihr Leben zu gestalten – bei der Abstimmung über die Winterbaustelle tragen wir jedoch eine größerer Verantwortung, als bei der Entscheidung, keine Plastiktüte für den Kopfsalat zu kaufen. 

Was bedeutet das, diese „Winterbaustelle“? Ein Versuch, das, was uns irrsinnig erscheint, vernünftig darzustellen:

 

Die letzte Winterbaustelle 2019/20:

1. Mehrkosten für die Heizung von € 7.890 (für insgesamt 121.569 kWh)

    Begründung: „…Energieverlust infolge von Leckagen“ an der Folie – „…geringe        Präzision der Sensoren in den Heizlüftern“  – „…unterschätzt wurde der           

    Einfluss des Windes auf den Heizbedarf“   

    Dies sind Zitate aus der Stellungnahme des beauftragten Architekturbüros,      

    keine schlechten Witze

2. 43,5 Tonnen CO2  wurden in die Atmosphäre geblasen.

    Zum Vergleich: Beim „Stadtradeln“ haben die 212 Wimpfener Radelnden insgesamt 6 Tonnen Kohlendioxid  eingespart.

 

3. Gesamtkosten für das extra Gerüst, die Folie und die Heizung: € 51.500

 

4. Der vergangene Winter hat seinen Namen nicht verdient, weil es fast nie richtig kalt war. Wie werden die Heizkosten bei

    wochenlangen Minustemperaturen sein? Oder muss man den Bau dann womöglich einstellen, weil man das Mauerwerk nicht     

    auf 10°C halten kann? Wir dürfen gespannt sein…

 

Die geplante Winterbaustelle 2020/21

 

1. Viel weiter oben als im letzten Jahr muss die Folienverpackung angebracht werden und wird deshalb Wind und Regen von allen

   Seiten schutzlos ausgeliefert sein. Schon im Bereich, der von den umliegenden Gebäuden abgeschirmt  war, ist die Folie

   beschädigt worden (s.o.) – wie wird sich das in diesem Winter darstellen?

 

2. „Winterbaustelle“ ist NICHT gleich Bauzeitverkürzung! Da die Baustelle ja im Winter ruhen würde.

 

3. CO2 :

   Ausstoß muss VERMIEDEN werden, nicht verursacht und im Vorfeld und im Nachhinein bedauert – das bringt nichts!

   Zahlungen an „Atmosfair“ sind kein Freibrief. Die Organisation weist selbst darauf hin, dass sie nicht daran interessiert ist,   

   Ablasshandel wie im Mittelalter zu betreiben und nur eine Behelfslösung für nicht vermeidbaren Ausstoß darstellt.

   Im letzten Winter lag der Ausstoß durch die Beheizung bei 43,5 Tonnen – dass Herstellung und Entsorgung der PVC-Folie 

   ebenfalls CO2 -Ausstoß und große Umweltprobleme darstellen, ist in der Berechnung nicht berücksichtigt.

 

4. Die Anwohner und Rathaus-Mitarbeiter

   Ohne in einen „Gesprächs-Wettstreit“ treten zu wollen: Die Gespräche, die die WiSe mit Anwohnern geführt hat, haben nicht

   ergeben, dass die zweite Einhausung befürwortet wird, aber:

   Lärm ist schlimm und kann Menschen in den Wahnsinn treiben. Deshalb finden wir es nachvollziehbar, dass sich die Menschen

   rund um den Blauen Turm wünschen, dass der Krach endlich vorbei ist. Allerdings wäre ja mit einer Winterpause statt einer 

   Winterbaustelle für einige Monate Ruhe.

   Herr Brechter hat am 23.07.20 von einem offenen Rathausfenster aus 64,9 dB Lärm gemessen. Zusätzlich ist der „überfallartige“ 

   Lärm durch Bohrungen belastender als andauernder Lärm. Das stimmt. Und deshalb verstehen wir, weshalb sich seit inzwischen

   vier Jahren etliche Anwohner der Lidl-Baustelle  in ihrer Not ziemlich allein gelassen fühlen. (Siehe hierzu auch „Diehms

   Gedanken – Die Dritten“) Und wir hoffen, dass auch auf die Bedürfnisse der Anwohner im Landgraben eingegangen werden wird, 

   wenn hier das nächste Baugebiet entsteht…

 

5. Spenden

   Viele kleine und einige große Spenden sind für die Sanierung des Blauen Turms gesammelt worden, Kinder und Eltern haben 

   Kuchen gebacken und verkauft, viel „Rausgeld“ beim Einkaufen ist in die selbstgebastelten Papptürme gewandert – was sagen all

   diese Spender zu der Aktion? Sind sie damit einverstanden, dass ihre Spenden nun schon den zweiten Winter „verheizt“ werden?

 

6. Kosten

   Die finanziellen Auswirkungen sind für dieses Jahr mit € 97.000 veranschlagt.

   Mit dieser Investition wird der Kostenrahmen für die Sanierung bis zum Limit ausgeschöpft. Es darf also nichts Unerwartetes 

   passieren, dann muss zu den veranschlagten 6,2 Millionen Euro zusätzlich Geld investiert werden.

   Zur Erinnerung:

   Es handelt sich um ein sehr altes Bauwerk, schon jetzt stellt man sich die Frage, weshalb bestimmte Stellen der eingespritzten 

   Klebemasse nicht abbinden, andere hingegen schon. „Unerwartetes“ ist also recht wahrscheinlich.

   Bad Wimpfen hat in diesem Jahr eine Haushaltssperre – woher sollen wir denn das Geld nehmen, das wahrscheinlich zusätzlich 

   anfallen wird? Laufen wir nicht Gefahr, uns von Spende(r)n abhängig zu machen?

 

   Sie haben recht: Der Versuch einer vernünftigen Darstellung ist fehlgeschlagen. Und dabei haben wir noch nicht einmal erwähnt, 

   dass wir Mitte Juli die „Citta Slow“-Urkunde bekommen haben und als „Familiengerechte Kommune“ Generationengerechtigkeit   

   leben sollten.

 

Wahrscheinlich liegt es also in der Natur der Sache – Der Irrsinn kann nicht vernünftig erklärt werden…

Download
Stellungnahme zum Energieverbrauch Blauer Turm Einhausung
200420_BWBT_Stellungnahme_Energieverbrau
Adobe Acrobat Dokument 55.2 KB
Download
Beschlussvorschlag zur erneuten Einhausung "Blauer Turm"
Bauzeitverkürzung Blauer Turm Beschlussv
Adobe Acrobat Dokument 333.6 KB


Obwohl sehr viele Bürger*innen im letzten Jahr deutlich gemacht haben, dass sie die Einhausung des Blauen Turmes und das Beheizen des äußeren Mauerwerks angesichts der Klimakatastrophe ablehnen, soll unser Wahrzeichen auch in diesem Winter wieder eingepackt werden.

 

Für die Gemeinderatssitzung am Donnerstag, den 23.07. wird folgender Beschlussvorschlag von der Stadtverwaltung vorgelegt:

 

„Dem Gemeinderat wird vorgeschlagen, auch im Winter 2020/2021 eine Winterbaustelle am Blauen Turm einzurichten und das Büro Strebewerk damit zu beauftragen, die notwendigen Vorarbeiten durchzuführen.“ Die Begründung unten im Download:

 

Wir haben im letzten Jahr dazu im Gemeinderat, im Austausch mit vielen Mitbürgern und auf dieser Homepage unsere Meinung gesagt. Nachdem damals weit mehr Heizstrom verbraucht wurde, als geplant und die Einhausung in diesem Winter noch weiter oben – also kälte- und windlastiger – sein wird, lehnen wir das Vorhaben auch jetzt strikt ab.

  

Wir sind interessiert an Ihrer Meinung! Schreiben Sie uns gerne an verkehrsentlastung-bw@gmx.de

Unsere Hinweise vor der Gemeinderatsitzung vom 23.07.2020


Einhausung Blauer Turm

Hier der Abschlussbericht der Fa. Strebewerk zur Einhausung und Beheizung des Blauen Turms im vergangenen Winter. Der Stromverbrauch lag trotz des warmen Winters bei 35% mehr (!) als prognostiziert.

 

Gerne können Sie unsere unten stehende Stellungnahme von Ende 2019 mit dem Abschlussbericht vergleichen.

 

STELLUNGNAHME ZUR EINHAUSUNG UND BEHEIZUNG DES BLAUEN TURMES

Die WiSe-Fraktion hat die Verhüllung des Blauen Turmes mit einer PVC-Plane und die Beheizung des Turmes von außen für die prognostizierte zeitliche Einsparung von 4-5 Monaten abgelehnt. 

 

Leider wurden wir im Technischen Ausschuss bei der abschließenden Abstimmung über das Projekt (leider nicht im Gesamtgremium des Gemeinderates) mit sechs Ja-Stimmen (CDU, SPD, FDP) gegen vier Nein-Stimmen (WiSe, Grüne) überstimmt.
 
Für die WiSe ist es ein grotesker Schildbürgerstreich, dass, während weltweit Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden, in Bad Wimpfen ein Turm von außen beheizt wird. Wir fühlen uns durch diese Abkopplung von verantwortlichem Handeln nicht repräsentiert.

 

weiterlesen

Download
Bericht der Heilbronner Stimme
blauer turm bericht HSt 16.11.2019.pdf
Adobe Acrobat Dokument 421.3 KB


WiSe Youtube Kanal
WiSe Youtube Kanal

Kontakt WiSe E.V.

Claus Herz

Kirschenweg 8

74206 Bad Wimpfen

MAIL: info@wise-bw.de

 

Spenden werden gerne angenommen unter:

WiSe - Wimpfener Stadtentwicklung e.V.

KSK Heilbronn

BIC: HEISDE66XXX

IBAN: DE 48 620 500 00 0000 577 966

Kennwort: Spende

 

B.I.N.N             Bürgerinitiativen- Netzwerk Neckartal

MAIL: binn-bw@gmx.de

Partner der Bürgerinitiative  WiSe           Wimpfener Strassen entlasten 

Hier gehts zu BINN
Hier gehts zu BINN

 

 

WiSe setzt sich für ein lebenswertes Bad Wimpfen ein! Und für eine Region, in der die Menschen langfristig gute Lebensbedingungen haben. Deshalb sind wir auch Mitbegründer des BINN und Fans dieser Vernetzung!